Unsere moderne Schulmedizin ist eine naturwissenschaftlich begründete Medizin, d.h. eine somatische, auf den Körper bezogene Wissenschaft. Von der Schulmedizin wird der Mensch eingeteilt in etwas Gegenständliches, Stoffliches und Materielles.
Die Grundlage zu diesem Denken wurde im 17. Jahrhundert von Newton durch sein umfassendes, mechanistisches Weltbild geschaffen.
Seither wird der menschliche Körper von der Medizin als mechanisches Modell gesehen, mit morphologisch messbaren Veränderungen. Demnach sind Krankheiten morphologisch messbare Veränderungen, verknüpft mit physikalisch-chemisch und biologischen Fehlfunktionen.
Die Schulmedizin sieht ihre Aufgabe in der Korrektur dieser messbaren Fehlfunktionen.
Daher ist diese Form der Medizin geeignet in der Behandlung von Krankheiten, die sich als körperlich messbare Veränderungen manifestieren, sowie bei fortgeschrittenen oft lebensbedrohlichen Erkrankungen.
Die chinesische Medizin ist eine aus der Erfahrungsmedizin entstandene, funktionale Wissenschaft anzusehen. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen lebendige Abläufe, Lebensfunktionen und aktuelles biologisches und psychisches Geschehen.
Die Chinesische Medizinform versteht den Menschen als ein energetisches Gefüge mit wechselseitiger Förderung und Kontrolle. Diese Form der Medizin hat ihre Grundlage aus der Naturbeobachtung heraus gewonnen. Die körpereigene Energie Qi durchströmt den menschlichen Körper demnach wie Landschaften von Flüssen durchströmt werden. Wiederkehrende Abläufe im Körper werden mit zyklischen Abläufen in der Natur, z.B. den Jahreszeiten verglichen. Nach Auffassung der Chinesischen Medizin fließt das Qi in definierten Bahnen den Qi-Kanälen, zyklisch aufeinander folgend durch den Körper.
Ist der Fuss des Qi ungestört, kraftvoll und regelmäßig, befindet sich der Körper mit seinen Organen, dem Geist und der Seele im Gleichgewicht. Der Mensch ist gesund.